Auf Sulawesi steigt die Zahl der Opfer weiter

Nach dem Tsunami auf der indonesischen Insel sind den Behörden zufolge mindestens 1.424 Menschen ums Leben gekommen.

Frankfurt a.M./Jakarta (epd). Auf der indonesischen Insel Sulawesi steigt die Zahl der Toten nach den schweren Erdbeben und einem Tsunami weiter: Wie die Katastrophenschutzbehörde des Landes am Donnerstag mitteilte, kamen mindestens 1.424 Menschen ums Leben. Außerdem wurden mehr als 2.550 Bewohner verletzt, viele von ihnen schwer. Noch immer sei das gesamte Ausmaß der Katastrophe nicht absehbar. Mittlerweile kamen erste Hilfslieferungen bei der notleidenden Bevölkerung an. Der Tsunami war am Freitag durch ein Beben der Stärke 7,5 vor Sulawesis Küste ausgelöst worden.

Hilfsorganisationen und Behörden erklärten, dass vor allem Essen, sauberes Wasser, Medikamente und Zelte benötigt würden. Viele Menschen seien zudem traumatisiert und benötigten humanitäre Unterstützung, darunter knapp 50.000 Kinder. "Unzählige Mädchen und Jungen haben durch diese schreckliche Tragödie ihre Eltern verloren, andere wurden von ihren Familien getrennt. Viele schlafen auf der Straße, weil sie einfach nirgends hingehen können", sagt Zubedy Koteng, Kinderschutz-Experte von "Save the Children" in der weitgehend zerstörten Provinzhauptstadt Palu am Donnerstag.

Plünderer festgenommen

Expertenteams sind auf dem Weg ins Katastrophengebiet. Das indonesische Militär, das ebenfalls Hilfsgüter einfliegt, erklärte, dass man auf Plünderer schießen werde. Wer nicht auf Warnschüsse reagiere, werde bewegungsunfähig gemacht. Die Polizei hat indes 92 Plünderer festgenommen, die laut einem lokalen Fernsehsender vor allem Motoröl, Reifen oder landwirtschaftliches Gerät stahlen. In der 350.000-Einwohner-Stadt Palu hatten verzweifelte Menschen auf der Suche nach Essen und Trinkwasser zu Beginn der Woche Geschäfte geplündert. Die Polizei hatte zunächst Warnschüsse abgegeben, die Notleidenden dann aber gewähren lassen.

Nach UN-Schätzungen sind derzeit fast 200.000 Menschen dringend auf Hilfe angewiesen, etwa 66.000 Gebäude wurden zerstört. Weil vielerorts Straßen und Brücken zerstört oder durch Erdrutsche und Schlammlawinen blockiert sind, kommen Helfer und Rettungskräfte nur mühsam voran.

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