Genf (epd). Der frühere stellvertretende Minsterpräsident seines Heimatlandes und EU-Justizkommissar wird die Migrationsagentur mit 11.000 Mitarbeitern in den nächsten fünf Jahren leiten, teilte die IOM am Dienstag in Genf mit.
Vitorino (61) hatte sein Amt bereits am Montag angetreten, er war Ende Juni von den IOM-Mitgliedsländern als neuer Chef gewählt worden. Der Südeuropäer hatte sich gegen den US-Kandidaten Ken Isaacs durchgesetzt. Die Wahl Vitorinos galt deshalb als Schlappe für US-Präsident Donald Trump.
Nachfolger des US-Bürgers Swing
Der Sozialist Vitorino war Verteidigungsminister Portugals und diente als Richter am obersten Gericht seines Heimatlandes. In der EU-Kommission war er von 1999 bis 2004 für Justiz und innere Angelegenheiten zuständig. An der IOM-Spitze löst Vitorino den US-Amerikaner William Swing ab, der nach zwei fünfjährigen Amtszeiten in den Ruhestand tritt. Fast alle bisherigen IOM-Generaldirektoren stammten aus den USA.
Die 1951 gegründete IOM setzt sich weltweit für eine geregelte und sichere Migration ein. Sie leistet Migranten auch humanitäre Hilfe, wie etwa im Mittelmeerraum. 2016 wurde sie in das System der Vereinten Nationen integriert.
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