Frankfurt a.M., Juba (epd). Die Vereinten Nationen begrüßten den Friedensschluss. "Ich bin sehr froh", sagte der UN-Sondergesandte und Leiter der UN-Militärmission im Südsudan (Unmiss) David Shearer, dem von den UN betriebenen Radiosender Miraya am Donnerstag. Doch die eigentliche Arbeit, die Umsetzung des Abkommens, fange jetzt erst an.
Die Hauptkontrahenten, Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar, hatten vergangenen Monat eine Einigung erzielt. In dem am Mittwoch unterzeichneten Abkommen wurde eine Entwaffnung der Rebellengruppen und die Teilung der Regierung vereinbart. So soll Kiir Präsident bleiben und Machar als erster Stellvertreter in die Regierung zurückkehren. Er war bereits Vizepräsident.
Ein erstes Abkommen scheiterte
Ein ähnliches 2015 geschlossenes Abkommen scheiterte. Der blutige Konflikt, der als Machtkampf zwischen den beiden Rivalen begann, flammte erneut auf. Seit Beginn des Krieges 2013 wurden Zehntausende Menschen getötet.
Shearer sagte, die Kontrahenten hätten zwar das Abkommen unterschrieben, sähen aber einige Teile davon nach wie vor skeptisch: "Sie müssen darin bestärkt werden, dass sie das Richtige tun." Besonders dann, wenn unerwartete Probleme auftauchten, müssten die Beteiligten die Unterstützung der Weltgemeinschaft erfahren.
Prozess mit großen Herausforderungen
Die Rebellen dazu zu bewegen, den bewaffneten Kampf aufzugeben, die verschiedenen Gruppen getrennt zu halten, bis sie schließlich eine gemeinsame Armee bilden könnten, und alle Seiten in einer Regierung zu integrieren, seien enorme Herausforderungen. "Das wird ein langer Prozess", sagt Shearer. Allein schon, weil die Feindseligkeiten teilweise zwei, drei Jahrzehnte zurückgingen.
Der Südsudan ist erst seit 2011 unabhängig vom Sudan. Obwohl das Land reich an Erdölvorkommen ist, gehört es zu den ärmsten der Welt. Die UN sprechen beim Südsudan von einer der größten humanitären Krisen weltweit. Etwa 2,5 Millionen der rund zwölf Millionen Südsudanesen flohen vor der Gewalt ins Ausland, etwa zwei Millionen sind innerhalb der Landesgrenzen auf der Flucht. Mindestens die Hälfte der Bevölkerung ist auf humanitäre Hilfe angewiesen.
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