Frankfurt a.M., Phnom Penh (epd). In Kambodscha ist Oppositionsführer Kem Sokha aus dem Gefängnis entlassen worden. Wie die Zeitung "Phnom Penh Post" am Montag unter Berufung auf Justizkreise berichtete, wurde der Politiker unter Auflagen und gegen Kaution entlassen. Anschließend wurde er unter Hausarrest gestellt. Er soll aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft frei gekommen sein.
Oppositionspartei wegen Umsturzversuchen aufgelöst
Kem Sokha war vor mehr als einem Jahr wegen angeblichen Landesverrats verhaftet worden. Der 65-Jährige war Chef der einst größten Oppositionspartei CNRP, die auf Geheiß der Regierung im November 2017 vom Obersten Gericht aufgelöst wurde. Ihr wurden Umsturzpläne gegen die Regierung unter dem autokratischen Ministerpräsidenten Hun Sen vorgeworfen.
Die Entlassung Kem Sokhas erfolgte etwa sechs Wochen nach den umstrittenen Parlamentswahlen, die ohne ernstzunehmende Opposition stattgefunden hatten. Die regierende Kambodschanische Volkspartei reklamierte alle 125 Parlamentssitze für sich. Der seit 33 Jahren amtierende Hun Sen hatte vor der Abstimmung nicht nur die oppositionelle CNRP, sondern auch kritische Bürgerrechtsorganisationen und Medien ausschalten lassen.
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