Genf/Berlin (epd). In Genf haben am Donnerstag Konsultationen begonnen, die zu einem Ende des Kriegs im Jemen führen sollen. Die Gespräche fanden zunächst unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, hatte zuvor angekündigt, sowohl mit Vertretern der von Saudi-Arabien gestützten Regierung zu sprechen, als auch mit Vertretern der Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Bei den Konsultationen, die zunächst bis Sonntag angesetzt sind, sollen die Basis für die Aufnahme formaler Friedensverhandlungen geschaffen und vertrauensbildende Maßnahmen beschlossen werden.
Drei Viertel auf Hilfe angewiesen
Griffiths hatte sich am Mittwoch zuversichtlich gezeigt, dass beide Kriegsparteien den Konflikt lösen wollten. Zuletzt waren Gespräche vor zwei Jahren in Kuwait ergebnislos gescheitert. Den UN zufolge sind drei Viertel der Bevölkerung im Jemen, 22 Millionen Menschen, auf humanitäre Hilfe angewiesen. Unter ihnen sind 2,9 Millionen akut mangelernährte Frauen und Kinder. Auch die Cholera grassiert.
Die Chefin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Henrietta Fore, mahnte mehr internationale Hilfe an. Selbst wenn der Krieg heute ende, werde es Jahre dauern, das Land wiederaufzubauen. Ohne schnelle Hilfe und ein Ende von Bombardierungen und Krieg drohten die Folgen Generationen von Menschen zu beeinflussen.
Seit März 2015 unterstützt eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition den Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi. Seine Regierung kämpft gegen die Huthi-Rebellen, die vom Iran Hilfe erhalten. UN-Ermittler machen die saudische Militärkoalition für Kriegsverbrechen verantwortlich. So bombardiere sie Wohngebiete, Märkte, Beerdigungen, Krankenhäuser und andere zivile Ziele.
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