São Paulo, Caracas (epd). Betroffen sind vor allem lokale Radio- und TV-Sender sowie regionale Zeitungen und Online-Dienste, wie die Gewerkschaft der Pressemitarbeiter (SNTP) am Donnerstagabend (Ortszeit) via Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Die Gewerkschaft rief zu einer Online-Kampagne auf, um auf die verheerenden Folgen für Pressefreiheit und unabhängige Medien aufmerksam zu machen.
Venezuelas Staatspräsident Nicolás Maduro hatte Mitte August bekanntgegeben, den Mindestlohn um rund 3.500 Prozent anzuheben. Es war bereits die fünfte Mindestlohnerhöhung in diesem Jahr. Viele Medien können aufgrund der Wirtschaftskrise diesen Schritt nicht gehen. Die renommierte überregionale Tageszeitung "El Universal" kündigte an, dass sie die höheren Gehälter nicht zahlen könne.
Schon jetzt verdienen zahlreiche Journalisten weniger als den Mindestlohn, wie die Presse-Gewerkschaft mitteilte. Der Mindestlohn entspricht nach dem aktuellen Umrechnungskurs nur etwa 30 US-Dollar im Monat. Ende Juli hatte der Internationale Währungsfonds vor einer Inflation in Höhe von mehr als einer Million Prozent in Venezuela gewarnt hat. Hunderttausende Venezolaner sind bereits vor der Wirtschaftskrise in die Nachbarländer Brasilien, Kolumbien und Ecuador geflohen.
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