Uganda: Verfahren gegen Bobi Wine auf Oktober verschoben

Das Hochverratsverfahren gegen den ugandischen Rapper und Oppositionellen Bobi Wine ist auf den 1. Oktober verschoben worden.

Genf, Kampala (epd). Das begründete ein Gericht in der nördlichen Stadt Gulu mit einem Fehler bei der Terminfestsetzung, wie die Zeitung "Daily Monitor" am Donnerstag berichtete. Die Ermittlungen würden fortgesetzt.

Seit Montag ist Wine auf Kaution frei. Ursprünglich war er für den 30. August zu einem Gerichtstermin vorgeladen. Mit Wine müssen sich weitere etwa 30 Angeklagte im Oktober vor Gericht verantworten.

Höchststrafe für Hochverrat ist in Uganda die Todesstrafe. Wine, der mit bürgerlichem Namen Robert Kyagulanyi heißt, war in den frühen Morgenstunden des 14. August festgenommen und von Soldaten schwer misshandelt worden. Sein Anwalt hatte am Mittwoch erklärt, Wine müsse eines schweren Nierenschadens wegen im Ausland behandelt werden. Ob das Gericht dies genehmigt, ist unklar.

Unterstützer vermuten politische Motive

Der scheidende UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Ra'ad Al-Hussein, hatte angesichts der fragwürdigen Umstände die Freilassung Wines sowie eine vollständige Aufklärung der Vorwürfe gegen die Sicherheitskräfte gefordert. Damit schloss er sich Künstlern und anderen Unterstützern Wines an, die politische Motive hinter dem Prozess sehen.

Der 36-Jährige ist beliebt bei der jungen Bevölkerung des ostafrikanischen Landes. Er gilt als aussichtsreicher Kandidat gegen den seit 1986 regierenden Präsidenten Yoweri Museveni (74) bei den Präsidentenwahlen 2021.

Wine und den anderen Oppositionellen wird vorgeworfen, den Konvoi von Präsident Yoweri Museveni angegriffen zu haben. Gegen Proteste von Oppositionsanhängern waren Polizei und Militär zuletzt mit scharfer Munition und Tränengas vorgegangen, mehr als 100 Demonstranten wurden verhaftet.

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