Frankfurt a.M., Kampala (epd). Dies entschied ein Gericht in der nordugandischen Stadt Gulu laut einem Bericht des Fernsehsenders NTV am Montag. Die Verhaftung des 36-Jährigen am Rande einer Wahlkampfveranstaltung und seine Misshandlung in Untersuchungshaft haben in Uganda zu Straßenkämpfen und Protesten geführt. Wine wurde laut ugandischen Medien in medizinische Behandlung gebracht. Am Donnerstag muss er wieder vor Gericht erscheinen.
Wine wird vorgeworfen, den Autokonvoi von Präsident Yoweri Museveni mit Steinen beworfen zu haben. Mitangeklagt sind rund 30 weitere Oppositionsanhänger. Unabhängige Bestätigungen für die Vorwürfe gibt es nicht.
"Präsident der Ghettos"
Der Rapper, der unter seinem bürgerlichen Namen Robert Kyagulanyi im Parlament sitzt, bezeichnet sich selbst als "Präsident der Ghettos" und hat wiederholt durch Provokationen auf sich aufmerksam gemacht. Er ist vor allem bei jungen Ugandern und der armen Bevölkerung beliebt und gilt als aussichtsreicher Kandidat für die nächste Präsidentenwahl. Bei der für 2021 geplanten Wahl wird der umstrittene Amtsinhaber Museveni, der das Land seit 1986 regiert, vermutlich wieder antreten.
Nach den Angriffen auf den Konvoi vor rund zwei Wochen war Wine verhaftet worden. Seinem Anwalt zufolge sollen Sicherheitskräfte Wine so sehr misshandelt haben, dass er bei einem Gerichtstermin weder sprechen noch gehen konnte. In der vergangenen Woche waren zudem mehr als 100 Demonstranten festgenommen worden, die Wines Freilassung gefordert hatten.
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