Unicef: Rohingya-Flüchtlinge werden zu "verlorener Generation"

epd-bild/Nicola Glass
An einer Wasserpumpe füllen Flüchtlingskinder Krüge und Eimer mit Wasser im Rohingya-Flüchtlingslager von Cox's Bazar in Bangladesch.
Mehr als 500.000 Kinder hätten in den Lagern im Süden Bangladeschs derzeit keine Chance auf eine ordentliche Ausbildung, sagt der Landesdirektor des UN-Kinderhilfswerks in Bangladesch.

Genf (epd). Unicef hat die Situation der Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar beklagt. Mehr als 500.000 Kinder hätten in den Lagern im Süden Bangladeschs derzeit keine Chance auf eine ordentliche Ausbildung, sagte der Landesdirektor des UN-Kinderhilfswerks in Bangladesch, Edouard Beigbeder, am Donnerstag. Damit stehe ihre Zukunft auf dem Spiel, selbst wenn sie eines Tages in ihre Heimat zurückkehren könnten. Ende August 2017 hatte eine Offensive der Armee die Flucht von mehr als 700.000 muslimischen Rohingya aus dem buddhistisch geprägten Myanmar ausgelöst. In Bangladesch leben insgesamt mehr als eine Million Rohingya-Flüchtlinge.

Lager nur notdürftig ausgestattet

Die Jungen und Mädchen könnten zu einer "verlorenen Generation" zu werden, warnte Unicef. Die meisten Kinder leben den Angaben zufolge in nur notdürftig ausgestatteten und überfüllten Flüchtlingslagern rund um die Stadt Cox's Bazar. Die 1.200 Schulen dort seien überfüllt, zudem gebe es keinen einheitlichen Lehrplan. Beigbeder forderte die internationale Gemeinschaft auf, mehr Geld für Bildung und Ausbildung der Flüchtlinge bereitzustellen. Bisher hätten Geber erst die Hälfte der von Unicef für Bildungsprogramme benötigten 28,2 Millionen US-Dollar (24,3 Millionen Euro) zugesagt.

In der Provinz Rakhine in Myanmar, aus der die Rohingya vor einem Jahr geflohen waren, hätten viele Angehörige der Minderheit zudem keinen gleichberechtigten Zugang zu Schulen. Dies müsse die Regierung Myanmars dringend ändern, forderte Beigbeder.

Am Samstag jährt sich der Beginn der Flüchtlingskrise in der südostasiatischen Region. Die Rohingya sind in Myanmar nicht als Minderheit anerkannt und werden seit langem diskriminiert. Immer wieder gibt es Übergriffe.

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