Berlin (epd). Demnach hat ein Gericht in Istanbul am Mittwoch entschieden, dass er auf Kaution freikommt. Der Vorwurf der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation bleibe aber bestehen. Amnesty-Vertreter gingen davon aus, dass er bis Mittwochabend das Gefängnis verlassen sollte.
Amnesty-Geschäftsführer Kumi Naidoo äußerte sich "hocherfreut", erklärte aber, dass erst Grund zum Feiern bestehe, wenn Kilic zu Hause in Sicherheit bei seiner Frau und seinen Töchtern sei. Die Zurückhaltung hat einen Grund: Ende Januar ordnete schon einmal ein Gericht die Haftentlassung von Kilic an, doch wurde er sofort wieder in Polizeigewahrsam gebracht, weil die Staatsanwaltschaft Rechtsmittel einlegte.
Verfahren läuft weiter
Das Verfahren gegen Kilic steht auch im Zusammenhang mit dem Prozess gegen den Deutschen Peter Steudtner und neun mitangeklagten Menschenrechtsaktivisten, die bereits im Herbst 2017 aus dem Gefängnis entlassen wurden. Steudtner verließ kurz darauf die Türkei und kehrte nach Deutschland zurück. Das Verfahren aber läuft weiter.
Seit dem Putschversuch im Juli 2016 geht die türkische Regierung mit massiver Repression und Terrorvorwürfen gegen Kritiker, Menschenrechtler und Journalisten vor.
epd mey fu
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