Frankfurt a.M., Bamako (epd). Die beiden standen sich bereits 2013 in einer Stichwahl gegenüber. Wahlberechtigt sind rund acht Millionen Malierinnen und Malier, knapp die Hälfte der rund 19 Millionen Einwohner des westafrikanischen Landes.
Im ersten Wahlgang am 29. Juli hatte Keïta 41,78 Prozent der Stimmen erhalten, Cissé 17,78 Prozent. Oppositionelle hatten neben Unregelmäßigkeiten auch Fälschungen und Korruption kritisiert. Mehrere Kandidaten hatten Klage eingereicht, die das Verfassungsgericht jedoch am Donnerstag ablehnte. Insgesamt verlief der erste Wahlgang ruhiger als befürchtet.
Gewalt und Terror
Vor allem im Norden und in Zentralmali verbreiten islamistische Gruppen Gewalt und Terror. Der 73-jährige Keïta trat nach den Wahlen 2013 als Hoffnungsträger an, nachdem die islamistische Milizen im Norden zurückgedrängt worden waren. Doch die Sicherheitslage hat sich in der Zwischenzeit weiter verschlechtert, trotz der UN-Mission mit bis zu knapp 12.000 Soldaten, an der auch die Bundeswehr beteiligt ist. Die Enttäuschung über die anhaltend schwierige Lage hat dem 68-jährigen Informatiker Cissé Zulauf gebracht.
Experten der Vereinten Nationen empfehlen unterdessen neue Sanktionen. In einem noch nicht veröffentlichten Bericht, aus dem der französische Radiosender RFI am Freitag zitierte, heißt es, der Friedensprozess gehe unzureichend voran. Mehrere Gruppen und Personen, die jedoch nicht näher genannt werden, würden den Prozess der Aussöhnung gezielt behindern. 2015 hatten Regierung und mehrere Rebellen einen Friedensvertrag geschlossen, der bisher jedoch nicht zu einem Ende der Gewalt führte.
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