Juba, Frankfurt a.M. (epd). Doch die Vereinbarung verschaffe den Menschen Luft zum Atmen, während an den Lücken gearbeitet werde. Die Konfliktparteien im Südsudan haben am Sonntagabend einen weiteren Versuch unternommen, den Bürgerkrieg zu beenden, und eine erneute Teilung der Macht vereinbart.
Die Einigung enthält unter anderem die Zusage, auf einen Waffenstillstand hinzuarbeiten und sieht die Rückkehr Machars als erster von vier Vizepräsidenten in die Regierung vor. Zudem soll das Parlament vergrößert werden und die Opposition 150 Sitze erhalten. 15 zusätzliche Ministerposten werden demnach dem bereits 30-köpfigen Kabinett hinzugefügt, von denen Machars SPLM-IO zehn besetzen darf. Auch den Aufbau einer nationalen Armee und Polizei sieht das Abkommen vor. Ähnliche Vereinbarungen wurden in der Vergangenheit bereits geschlossen, jedoch nicht eingehalten oder führten nicht zu einem Ende des Konflikts.
Schwere Menschenrechtsverletzungen
Der Bürgerkrieg im Südsudan brach Ende 2013, Zehntausende Menschen wurden bislang getötet. Auslöser war ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und Machar, der damals als Vizepräsident entlassen wurde. 2015 kehrte Machar als Vizepräsident zurück, floh jedoch ein Jahr später ins Exil. Allen Beteiligten in dem Konflikt werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
Die jüngste Übereinkunft wurde unter Vermittlung mehrerer Nachbarländer von der Regierung und allen Rebellengruppen unterschrieben. Präsident Kiir hatte sich in der vergangenen Woche zuversichtlich geäußert, dass die Machtteilung dieses Mal funktioniere, weil sie von den Menschen getragen werde und nicht wie in der Vergangenheit von außen erzwungen worden sei.
Reiche Ölvorkommen
Etwa 2,5 der rund zwölf Millionen Südsudanesen sind dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zufolge ins Ausland geflohen. Mehrere Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die UN sprechen von einer der größten humanitären Krisen weltweit. Der Südsudan wurde erst 2011 vom Sudan unabhängig und zählt trotz reicher Ölvorkommen zu den ärmsten Ländern der Welt.
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