Frankfurt a.M., Harare (epd). Oppositionsführer Nelson Chamisa erhielt demnach 44,3 Prozent. Es waren die ersten Wahlen nach dem Rücktritt des langjährigen Herrschers Robert Mugabe im November. Bei Ausschreitungen starben seit der Wahl am Montag mindestens sechs Menschen.
Die Opposition lehnte das Ergebnis ab und sprach von einem "Fake-Ergebnis". Am Mittwoch hatten Anhänger der Opposition vor dem Gebäude der Wahlkommission demonstriert, als bekannt wurde, dass die regierende Partei Zanu-PF - die Partei Mngangagwas und Mugabes - auf eine Zweidrittelmehrheit im Parlament zusteuert. Sicherheitskräfte gingen gewaltsam gegen die Menge vor und schossen mit scharfer Munition.
Hoffnungen auf demokratischen Aufbruch
An die ersten Wahlen nach der Ära Mugabe waren Hoffnungen auf einen demokratischen Aufbruch geknüpft worden. Beobachter der Europäischen Union kritisierten den Ablauf jedoch. Druck auf Wähler, eine parteiische Wahlkommission und unausgewogene Berichterstattung hätten zu unfairen Voraussetzungen für die Parteien geführt, sagte der Leiter der Beobachtermission, Elmar Brok.
Der heute 94 Jahre alte Mugabe war unter dem Druck des Militärs zurückgetreten. Er hatte das Land im südlichen Afrika seit der Unabhängigkeit 1980 regiert. Seine Herrschaft war gekennzeichnet von einer zunehmenden Unterdrückung von weißen Farmern, Kritikern, Menschenrechtlern und Journalisten.
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