Nairobi, Bamako (epd). In der Stichwahl am 12. August trifft Keïta auf den Herausforderer Soumaïla Cissé, der mit 17,8 Prozent auf den zweiten Platz kam. Insgesamt waren 24 Bewerber angetreten, darunter eine Frau.
Ein Oppositionssprecher kritisierte neben Unregelmäßigkeiten auch Fälschungen und Korruption. Dass es Keïta trotzdem nicht gelungen sei, im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit zu erreichen, sei „ein Sieg des Volkes“, sagte der Wahlkampfleiter Cissés, Tiebilé Dramé, laut dem Portal Maliactu.net. Präsident Keïta wies die Vorwürfe zurück.
Respektable Wahl
Insgesamt verlief die Wahl in Mali ruhiger als befürchtet. Rund drei Prozent der über 23.000 Wahllokale konnten wegen Terrorgefahr oder anderer Konflikte nicht öffnen. Nach offiziellen Zahlen wurde in einem weiteren Fünftel der Wahllokale die Stimmenabgabe gestört oder unterbrochen. In einer vorläufigen Stellungnahme erklärte die EU-Beobachterdelegation die Wahl trotz etlicher Probleme aber für respektabel. Die Wahlbeteiligung lag bei 43 Prozent, sie ist in Mali traditionell niedrig. Für die Wahl hatten sich 8,5 Millionen Männer und Frauen registriert.
Keïta und Cissé standen sich schon 2013 in der Stichwahl gegenüber. Der heute 73-jährige Keïta gewann damals mit gut 77 Prozent der Stimmen und trat als Hoffnungsträger an, nachdem islamistische Milizen im Norden zurückgedrängt worden waren. Die Sicherheitslage hat sich in der Zwischenzeit allerdings weiter verschlechtert, trotz der UN-Truppen in Mali, an denen auch die Bundeswehr beteiligt ist. Der 68-jährige Informatiker Cissé hat von dem Unmut über die schwierige Lager aber offenbar kaum profitieren können.
Übergriffe gegen die Bevölkerung
Islamistische Gruppen verüben vor allem im Norden und im Zentrum Malis Anschläge, im Zentrum kommt es auch zu ethnischen Konflikten. Zudem werden malischen Sicherheitskräften Übergriffe gegen die Bevölkerung vorgeworfen.
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