Amsterdam, Köln (epd). Insgesamt seien zwei Drittel der neu mit HIV angesteckten Jugendlichen weiblich. "Dies ist eine Gesundheitskrise, aber auch eine Krise der Selbstbestimmung", sagte die Unicef-Exekutivdirektorin, Henrietta Fore, auf der bis Freitag andauernden größten Konferenz zum Thema HIV und Aids. Mit dem Virus stecken sich laut Unicef vor allem afrikanische Mädchen an. Sie hätten oft einen schlechten Zugang zu Informationen, Gesundheitsdiensten oder "schlicht nicht genug Macht, 'Nein' zu ungeschütztem Sex zu sagen", erklärte Fore. Aids bleibt laut Unicef eine Haupttodesursache für Jugendliche in Afrika.
Zahl der AIDS-Toten sinkt
Weltweit infizierten sich allein im vergangenen Jahr den Angaben zufolge 430.000 unter 19-jährige Mädchen und Jungen mit dem HI-Virus. 130.000 Kinder und Jugendliche starben demnach 2017 an den Folgen der Immunschwächekrankheit. "Wenn die nachwachsende Generation durch Präventions- und Hilfsprogramme nicht erreicht wird, werden Forschritte im Kampf gegen Aids aus den vergangenen Jahrzehnten wieder zunichtegemacht", warnt Unicef in dem Report "Women: at the Heart of the HIV Response for Children".
Insgesamt sei seit 2010 zwar die Zahl der Aids-Toten auf 940.000 im vergangenen Jahr gesunken, bei den Jugendlichen allerdings sei die Zahl nicht zurückgegangen: 2017 starben demnach weltweit 40.000 Jugendliche an der Immunschwäche. Weltweit leben 36,9 Millionen Männer, Frauen und Kinder mit HIV, die meisten in Afrika.
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