Genf (epd). Der Ausbruch des tödlichen Ebola-Fiebers in der Demokratischen Republik Kongo ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beendet. Das Gesundheitsministerium in Kinshasa habe am Dienstag das Ende des Ausbruchs offiziell festgestellt, teilte die WHO in Genf mit. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus gratulierte dem zentralafrikanischen Land zu dem Erfolg, der auf eine schnelle und wirksame Reaktion zurückzuführen sei.
Rund 360 kongolesische und ausländische Ärzte, Gesundheitsmitarbeiter und Ebola-Experten hätten in der betroffenen Region im Nordwesten des Kongos eng zusammengearbeitet, betonte Tedros. Seit April seien 53 bestätigte und mögliche Fälle der ansteckenden Viruserkrankung erfasst worden, von denen 29 tödlich verlaufen seien.
Medizinische Fortschritte
Bis Ende Juni hätten die WHO und "Ärzte ohne Grenzen" 3.330 Menschen mit einem experimentellen Wirkstoff gegen das Ebola-Virus geimpft. Zudem seien durch effektive Diagnose die Erreger bei infizierten Menschen schnell entdeckt worden, die Infizierten seien isoliert und behandelt worden.
WHO-Chef Tedros bedankte sich bei den Geberländern, die fast 54 Millionen Euro für den Kampf gegen Ebola im Kongo bereitstellten. Deutschland beteiligte sich den Angaben zufolge mit fünf Millionen Euro. Tedros fügte hinzu, dass das rasche Bezwingen von Ebola den Regierungen Mut für den Kampf gegen andere Krankheiten wie die Cholera machen könne.
Letzter Patient vor Wochen entlassen
Der letzte Ebola-Patient wurde laut WHO am 12. Juni entlassen, nachdem er zum zweiten Mal negativ auf den Virus getestet worden war. Danach muss laut WHO zweimal die doppelte maximale Inkubationszeit vergehen, insgesamt 42 Tage. Wenn in dieser Zeit kein neuer Fall entdeckt wird, kann das Ende des Ausbruchs verkündet werden. Zunächst war erwartet worden, dass die Regierung des Kongo das Ende des Ebola-Ausbruchs erst am Mittwoch offiziell verkündet.
Es war das neunte Mal, dass Ebola in den vergangenen 40 Jahren im Kongo ausbrach. Bei der bislang schlimmsten Ebola-Epidemie 2013/2014 starben in den westafrikanischen Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia insgesamt 11.300 Menschen. Die WHO hatte den Ebola-Ausbruch damals lange unterschätzt und wurde massiv kritisiert.
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