Washington/Rio de Janeiro (epd). Der Weltwährungsfonds (IWF) sagt Venezuela für das laufende Jahr eine Verschärfung der Wirtschaftskrise und eine Inflation in astronomischer Höhe voraus. Das Bruttoinlandsprodukt des südamerikanischen Landes werde 2018 voraussichtlich um 18 Prozent einbrechen, erklärte der IWF-Lateinamerikaexperte Alejandro Werner am Montag (Ortszeit). Die Inflation werde bis Jahresende Schätzungen zufolge die Größenordnung von einer Million Prozent erreichen.
Vergleich mit der Weimarer Republik
In seinem Kommentar vergleicht Werner diese Teuerungsrate mit den Zuständen in der Weimarer Republik 1923 und Simbabwe vor rund zehn Jahren. Grund der wirtschaftlichen Misere ist laut IWF der Rückgang der heimischen Erdölproduktion. Hinzu kämen ein großes Haushaltsdefizit und Produktionseinbrüche in allen Wirtschaftsbereichen.
Auch politisch befindet sich Venezuela in einer tiefen Krise. Die sozialistische Regierung von Präsident Nicolás Maduro und die bürgerliche Opposition liefern sich seit Jahren einen erbitterten Machtkampf. Kritiker werfen Maduro vor, die Opposition zu kriminalisieren und Venezuela in eine Diktatur zu führen. Maduro hingegen hält der rechten Opposition vor, Chaos im Land zu stiften und mit Hilfe des Auslands einen Umsturz vorzubereiten. Die USA und die EU haben Wirtschaftssanktionen gegen Venezuela verhängt.
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