Genf (epd). Das Rote Kreuz hat vor einer schweren humanitären Krise im Süden Äthiopiens gewarnt. Mehr als 800.000 Menschen seien vor ethnisch motivierter Gewalt geflohen und benötigten dringend Nahrung, Wasser und Unterkünfte, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz am Donnerstag in Genf mit.
Die Kinder, Frauen und Männer in den Gebieten Gedeo und West Guji seien von Krankheiten wie Cholera bedroht, die beginnende Regensaison vergrößere die Infektionsgefahr. Vertriebene hätten Zuflucht in Schulen und Kirchen gefunden. Das Rote Kreuz kritisierte, dass die internationale Gemeinschaft der Not der Menschen keine Aufmerksamkeit schenke.
Konflikte um Land
Die Hilfsorganisation rief Geberländer dazu auf, die Vertriebenen zu unterstützen. Die Gewalt in den Gebieten sei auch auf Konflikte um Land zurückzuführen. Laut den UN brach die Gewalt Anfang Juni aus.
Die neue Regierung des Vielvölkerstaates versucht eine Annäherung der unterschiedlichen Ethnien. So hat Ministerpräsident Abiy Ahmed, der Ende März gewählt wurde, wichtige Posten in Regierung in Sicherheitskräften mit Personen unterschiedlicher Volksgruppen besetzt. Doch die Spannungen zwischen den Ethnien halten teilweise seit Jahrzehnten an.
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