Mindestens zehn Tote bei Anschlag auf Bildungsbehörde in Afghanistan

Zum dritten Mal in zwei Wochen wurde im Osten Afghanistans ein schwerer Anschlag verübt.

Kabul, Dubai (epd). Bei einem Anschlag auf die Bildungsbehörde in der ostafghanischen Stadt Dschalalabad sind am Mittwoch mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Wie afghanische Medien berichteten, stürmten am Morgen gegen 9.30 Uhr Ortszeit bewaffnete Männer das Gelände der Behörde. Es dauerte mehrere Stunden, bis die Sicherheitskräfte die Kontrolle über den Komplex wiedererlangt hatten. Unbestätigten Berichten zufolge waren zur Zeit des Anschlages um die 50 Menschen auf dem Gelände. Die Attentäter nahmen auch Geiseln. Mindestens zehn Menschen wurden verletzt. Zu dem Attentat bekannte sich zunächst niemand.

Terror an der Grenze zu Pakistan

Es ist der dritte schwere Anschlag in der Stadt an der Grenze zu Pakistan in den vergangenen zwei Wochen. Am 1. Juli starben bei einer Bombenexplosion auf eine Gruppe afghanischer Sikhs, eine kleine religiöse Minderheit in dem islamischen Land, mindestens 19 Menschen. Am Dienstag wurden mindestens zwölf Menschen bei einem weiteren Attentat auf einen Kontrollposten in der Stadt getötet. Die beiden Attentate sollen auf das Konto der islamischen Terrororganisation Daisch, einem Ableger des "Islamischen Staates" in Südasien, gehen.

Waffenruhe währte nur kurz

Mitte Juni kam es in Afghanistan zu einem historischen Waffenstillstand zwischen der Regierung und den aufständischen Taliban-Kämpfern. Anlässlich des Id-Festes zum Ende des Fastenmonats Ramadan hatten beide Seiten eine dreitägige Kampfpause beschlossen und eingehalten. Die befristete Waffenruhe war im ganzen Land von der Bevölkerung begrüßt und gefeiert worden war. Es ist das erste Mal seit Beginn des Konfliktes 2001, dass eine solche Kampfpause beschlossen worden war. Die Regierung hatte eine Verlängerung der Waffenruhe angeboten, doch die Taliban wollten einer Verlängerung der Kampfpause nicht zustimmen. Die Daisch hatte jedoch während der Waffenruhe mehrere Attentate verübt und so die Hoffnung auf Frieden am Hindukusch getrübt.

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