Berlin (epd). Die Witwe des vor einem Jahr gestorbenenen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo wird nach Angaben der Schriftstellervereinigung PEN für Dienstagnachmittag in Berlin erwartet. Das chinesische Regime lasse die 57-jährige Künstlerin Liu Xia ausreisen, bestätigte Tienchi Martin-Liao, die Vorsitzende des unabhängigen chinesischen PEN-Zentrums, dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Ich bin nicht nur erleichtert, ich bin wirklich sehr froh", sagte sie. Liu Xia sei körperlich sehr schwach und benötige medizinische Behandlung.
Hausarrest seit 2010
Die Bundesregierung hatte sich seit langem um eine Ausreiseerlaubnis für die Dichterin und Fotografin bemüht. Liu Xia stand seit 2010 unter Hausarrest und war zeitweise von den chinesischen Behörden stark abgeschottet worden. Ihr Mann Liu Xiaobo war am 13. Juli 2017 mit 61 Jahren an Krebs gestorben. Er war erst wenige Tage vor seinem Tod aus dem Gefängnis in eine Klinik verlegt worden. Er war 2009 zu elf Jahren Haft wegen Aufwiegelung zum Umsturz verurteilt worden, weil er demokratische Reformen gefordert hatte. Die chinesische Führung in Peking hatte ihm die Ausreise verweigert.
Neuen Kommentar hinzufügen