Dresden (epd). Bis zum Ablauf der Frist am Montagmorgen beteiligten sich laut Internetseite leetchi.com 8.657 Menschen daran. Mit dem Geld sollen die Kosten für den Prozess gegen den deutschen Kapitän des Rettungsschiffs "Lifeline", Claus-Peter Reisch, gedeckt werden. Er steht seit vergangenem Montag in Malta vor Gericht.
Reisch wird unter anderem vorgeworfen, sein Schiff falsch registriert zu haben. Die "Lifeline" dürfe daher in internationalen Gewässern nicht fahren, hatte die maltesische Schifffahrtsbehörde erklärt. Das in den Niederlanden zugelassene Schiff wurde von den maltesischen Behörden beschlagnahmt. Zuvor hatte die "Lifeline" mit 234 vor der libyschen Küste geretteten Flüchtlingen an Bord erst nach einer mehrtägigen Odyssee die Erlaubnis zum Einlaufen in den Hafen von Malta erhalten.
Italien und Malta hatten ihre Häfen im Juni für Rettungsschiffe geschlossen. Mehrere Schiffe und Aufklärungsflugzeuge werden von den Behörden zurückgehalten. Damit wird die Arbeit der Seenotretter unterbunden.
Weiteres Spendenportal gestartet
Unterdessen gibt es eine weitere Online-Spendenkampagne zugunsten von privaten Rettungsorganisationen im Mittelmeer. Initiator ist der Fernsehmoderator Klaas Heufer-Umlauf. Bis Montagvormittag waren über die Internetplattform leetchi.com bereits rund 135.000 Euro zusammengekommen. Mit dem Geld sollen Schiffe für die Seenotrettung gechartert werden.
Tausende Menschen hatten am Samstag bundesweit für die Seenotrettung auf dem Mittelmeer demonstriert. Sie forderten sichere Fluchtwege nach Europa und eine Entkriminalisierung der zivilgesellschaftlichen Seenotretter. Zu den Protesten hatte ein Bündnis "Seebrücke" aus 13 Flüchtlingsinitiativen und zivilgesellschaftliche Gruppen aufgerufen.
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