Harare, Frankfurt a.M. (epd). Das simbabwische Militär versucht, Ängste vor einem Eingreifen bei den anstehenden Präsidentenwahlen zu dämpfen. Die Armee werde das Ergebnis der Abstimmung anerkennen, sagte Militärsprecher Overson Mugwisi laut einem Bericht der staatsnahen Zeitung "Herald" vom Donnerstag. Die Armee hatte im November den langjährigen Präsidenten Robert Mugabe abgesetzt. Die Wahl ist für den 30. Juli geplant.
Mnangagwa als Favorit
Mugabes Nachfolger, der damalige Vizepräsident Emmerson Mnangagwa von der Regierungspartei Zanu-PF geht als Favorit ins Rennen. Experten hatten gewarnt, die Armee könnte einen Wahlsieg der Opposition nicht akzeptieren und erneut in die Politik eingreifen. Mugwisi erklärte jedoch, das Militär werde sich an die Verfassung halten. Man werde keine direkte Rolle beim Verlauf der Wahl spielen, sei aber bereit, die Polizei bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zu unterstützen.
Mehrere Militärs sind im Kabinett, die Armee steht auf der Seite des Präsidenten. Im November hatte sie die Kontrolle über die simbabwische Regierung übernommen, Mugabe unter Hausarrest gestellt und mehrere seiner Vertrauten festgenommen. Mugabe war seit der Unabhängigkeit des einstigen Südrhodesiens von Großbritannien im Jahr 1980 an der Macht. Die sicherte sich der heute 94-Jährige einstige Nationalheld durch Wahlfälschung und brutale Gewalt Kritiker und Medien.
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