London, Neu-Delhi (epd). Dies teilte die Thomson-Reuters-Stiftung am Dienstag als Ergebnis einer Umfrage mit. Danach belegt Indien Platz eins der Negativ-Liste, gefolgt von den Bürgerkriegsländern Afghanistan, Syrien und Somalia. Befragt wurden mehr als 500 Experten und Expertinnen weltweit.
Als Grund für das schlechte Abschneiden Indiens wird unter anderem die mangelnde Bereitschaft genannt, die Sicherheit für Frauen zu verbessern. Auch die bestialische Vergewaltigung und der Mord an einer Studentin in einem Stadtbus in Neu-Delhi 2012, die für wochenlange Proteste sorgten, habe keine Wende gebracht. Frauen in Indien haben auch ein hohes Risiko, verschleppt oder verkauft zu werden, um in Prostitution oder Zwangsarbeit zu enden. Auch Zwangsverheiratung, Kinderehen und die Abtreibung weiblicher Föten sind weit verbreitet.
Reaktion auf die Enthüllungen der #MeToo-Kampagne
Die USA landeten in der Umfrage auf Platz zehn und damit als einziges westliches Land unter den zehn schlimmsten Ländern für Frauen. Dies ist auch eine Reaktion auf die Enthüllungen der #MeToo-Kampagne. Die Stiftung hatte 2011 die gleiche Umfrage abgehalten. Damals waren Afghanistan, Kongo und Pakistan die gefährlichsten Länder für Frauen. Indien lag noch auf Platz vier, vor Somalia.
Die von dem internationalen Medienunternehmen Thomson Reuters 1983 gegründete Stiftung widmet sich der Förderung des Journalismus, vor allem zu humanitären Fragen, seit einigen Jahren auch zu Frauenrechten und zum Klimawandel.
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