Quito (epd). Mehr als zwei Monate nach dem Mord an drei entführten Journalisten aus Ecuador sind die sterblichen Überreste der Männer in Kolumbien gefunden und identifiziert worden. Nach mehrtägigen Untersuchungen bestätigte der kolumbianische Generalstaatsanwalt am Montag (Ortszeit), dass die in der vergangenen Woche an der Grenze zu Ecuador gefundenen Toten als die drei Mitarbeiter der Tageszeitung "El Comercio" identifiziert wurden. Ihre Leichen sollen nach Angaben der ecuadorianischen Regierung am Mittwoch nach Quito überführt werden.
Gewalt in der Region
Ein Journalist, ein Fotograf und ein Fahrer der Tageszeitung "El Comercio" waren Ende März im Grenzgebiet zu Kolumbien entführt und später ermordet worden. Dissidenten der ehemaligen kolumbianischen Farc-Guerilla, die sich dem Friedensvertrag widersetzen, werden für die Entführung und den Mord verantwortlich gemacht. Die Toten wurden Mitte vergangener Woche in der Region um Tumaco im Südwesten Kolumbiens entdeckt und zu forensischen Untersuchungen nach Cali gebracht.
Seit Jahresbeginn hat die Gewalt in der nordecuadorianischen Küstenprovinz Esmeraldas nahe der Grenze zu Kolumbien deutlich zugenommen. Das angrenzende Department Nariño auf kolumbianischer Seite gilt als Hochburg der Kokainproduktion. Jahrzehntelang wurde es von Rebellen der Farc kontrolliert. Nach dem Friedensschluss zwischen Farc-Guerilla und der kolumbianischen Regierung Ende 2016 haben sich dort kriminelle Gruppen niedergelassen, die nach Einschätzung von Beobachtern um die Vorherrschaft in der Region kämpfen.
Neuen Kommentar hinzufügen