Genf - In vielen Regionen der Welt hat sich laut den UN die Zahl der sexuell übertragbaren Infektionen erhöht. Allein die Zahl der neuen Syphilisfälle bei Erwachsenen im Alter von 15 bis 49 Jahren sei im Jahr 2022 auf acht Millionen gestiegen, teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO am Dienstag in Genf in einem neuen Bericht mit. Damit sei die Zahl um über eine Million angewachsen.
Die höchsten Zuwächse seien in den Regionen Nord- und Südamerika sowie Afrika zu verzeichnen gewesen. „Die steigende Inzidenz der Syphilis gibt Anlass zu großer Sorge“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Der Bericht behandelt auch die HIV-Epidemie und Hepatitis. Im Jahr 2022 seien etwa 1,2 Millionen neue Hepatitis-B-Fälle und fast eine Million neue Hepatitis-C-Fälle verzeichnet worden. Die geschätzte Zahl der Todesfälle durch Virus-Hepatitis sei von 1,1 Millionen im Jahr 2019 auf 1,3 Millionen im Jahr 2022 gestiegen - trotz des Vorhandenseins wirksamer Präventions-, Diagnose- und Behandlungsinstrumente.
Die Zahl der HIV-Neuinfektionen sei von 1,5 Millionen im Jahr 2020 auf 1,3 Millionen im Jahr 2022 gesunken. Fünf Bevölkerungsgruppen - Männer, die Sex mit Männern haben, Menschen, die Drogen injizieren, Sexarbeiter, Transgender sowie Insassen von Gefängnissen und anderen geschlossenen Einrichtungen - weisen den Angaben nach immer noch deutlich höhere Infektionsraten auf als die Allgemeinbevölkerung.
Schätzungsweise 55 Prozent der HIV-Neuinfektionen erfolgten in den genannten Bevölkerungsgruppen und bei ihren Partnern. Die Zahl der HIV-bedingten Todesfälle sei nach wie vor hoch. Im Jahr 2022 seien 630.000 HIV-bedingte Todesfälle gezählt worden. Davon seien 13 Prozent auf Kinder unter 15 Jahren entfallen.