Genf - Die Vereinten Nationen brauchen dringend Gelder für die Bewältigung der größten Flüchtlingskrise Afrikas. Rund 2,3 Millionen Menschen seien in den vergangenen Jahren vor der Gewalt im Südsudan ins Ausland geflüchtet und müssten versorgt werden, erklärte der Sprecher des Hilfswerks UNHCR, Matthew Saltmarsh, am Freitag in Genf.
Das UNHCR und 102 Partnerorganisationen benötigten 1,2 Milliarden US-Dollar, um Lebensmittel, Wasser, Medizin und Unterkünfte für die geflüchteten Südsudanesen bereitzustellen. Die Menschen hätten sich in die Demokratische Republik Kongo, nach Äthiopien, Kenia, Sudan und Uganda durchgeschlagen.
Immer wieder flammt die Gewalt auf
Kein anderer Konflikt in Afrika habe so viele Menschen in die Flucht geschlagen wie der Bürgerkrieg im Südsudan, der 2013 begann. Zwar bemühten sich die Südsudanesen, eine Friedensvereinbarung zwischen den Konfliktparteien umzusetzen, in dem rohstoffreichen Staat flamme aber immer wieder Gewalt auf.
Zudem herrsche in vielen südsudanesischen Regionen chronische Lebensmittelknappheit. Überschwemmungen und die Covid-19-Pandemie belasteten den 2011 gegründeten Staat. Laut der Weltbank lebten 2020 im Südsudan 11,2 Millionen Menschen.