Lilongwe (epd). Der Besuch eines deutschen Ressortchefs sei überfällig, sagte der Entwicklungsminister beim Treffen mit Staatspräsident Arthur Peter Mutharika im Präsidentenpalast von Lilongwe. Müller würdigte Frieden und Stabilität in dem südostafrikanischen Land als Voraussetzungen für Entwicklung. Er sicherte acht Millionen Euro als weitere Unterstützung zu. Zusätzlich sind für das laufende Jahr weitere 50 Millionen Euro deutscher Hilfe geplant.
Zugleich forderte der Minister seinen Gastgeber auf, den Kampf gegen Korruption entschlossen weiterzuführen und am Weg der Rechtssicherheit festzuhalten. "Wir freuen uns, dass freie Wahlen bevorstehen, ohne Gewalt", sagte Müller.
Malawi ist eines der ärmsten Länder der Welt, drei Viertel der Menschen leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag. Deutschland ist mit seiner Entwicklungszusammenarbeit in der Armutsbekämpfung engagiert. Schwerpunkte sind Bildung, Gesundheit und Entwicklung im ländlichen Raum. Die deutsche Hilfe für laufende Projekte liegt derzeit bei knapp 250 Millionen Euro.
Dürren und Überschwemmungen
Während seines knapp zweitägigen Besuchs machte sich der Entwicklungsminister ein Bild von der Arbeit in der Kinder- und Geburtsstation eines Krankenhauses, einer Beratung zu Familienplanung, einem SOS-Kinderdorf, einer Gemeindeinitiative zur Unterstützung von HIV-Infizierten und einem Wiederaufforstungs-Projekt nach der Methode von Tony Rinaudo, Träger des Alternativen Nobelpreises. Solche Projekte sollen Malawi auch helfen, künftig besser gegen die Auswirkungen des Klimawandels gewappnet zu sein. Davon ist das Land immer wieder stark betroffen, sowohl Dürren als auch Überschwemmungen führen zu Ernteausfällen und Hunger.
Im Anschluss reiste Müller am Montag nach Sambia weiter. Dort standen der Besuch einer Kupfer- und Kobaltmine, eines Solarkleinkraftwerks und einer Kooperation der Handwerkskammer Rhein-Main mit dem sambischen Bauernverband auf dem Programm. Zum Abschluss der Reise will der Bundesentwicklungsminister am Mittwoch in Namibia Gespräche über die historische Verantwortung Deutschlands für die einstige Kolonie führen. Weitere Besuchspunkte sind ein Start-Up-Zentrum und die Umsetzung der namibischen Landreform.
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