"Sea Eye": Bundesregierung attestiert rechtlich konformes Verhalten

Die Bundesregierung hat den Rettungseinsatz der Nichtregierungsorganisation "Sea Eye" auf dem Mittelmeer als korrekt eingestuft.

Berlin/Regensburg (epd). Wie "Sea Eye" am Freitag in Regensburg mitteilte, attestierte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes der Crew auf dem Schiff "Professor Penck" ein "rechtlich konformes Verhalten". Die Crew hatte sich nach eigenen Angaben vor sieben Tagen geweigert, 17 gerettete Flüchtlinge an die libysche Küstenwache zu übergeben.

Das Eingreifen der Bundesregierung habe gezeigt, "dass wir alle gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen", betonte "Sea Eye" mit. Das Auswärtige Amt kommuniziere derzeit direkt mit dem Schiff der Regensburger Organisation, um eine Rettung der Flüchtlinge zu erreichen. Die Bundesregierung bemüht sich demnach um eine europäische Lösung, bei der Aufnahmezusagen für die Asylbewerber von weiteren europäischen Ländern erzielt werden sollen.

Lebensmittel bereits rationiert

Die Besatzung des Schiffes "Professor Penck" hatte am 29. Dezember 17 Flüchtlinge, darunter eine Frau mit zwei Kindern, 43 Kilometer von der libyschen Küste entfernt aus einem überladenen Fischerboot gerettet. Die libysche Küstenwache forderte die Crew auf, die Geretteten zu übergeben. Die Crew des Schiffes verweigerte dies aber mit dem Verweis auf die Genfer Flüchtlingskonvention. "Es handelte sich um ein Schiff ohne eindeutige Kennung, ohne Nationalflagge, mit mehreren Personen in ziviler Kleidung, ohne Uniform oder Rangabzeichen auf der Brücke, dessen Schiffsführer uns in gebrochenem englisch aufforderte: 'Give me all the people'", erklärte der Kapitän.

In der Nacht zum 3. Januar wütete den weiteren Angaben zufolge ein Sturm vor den maltesischen Inseln. Flüchtlinge und Besatzung litten unter den Symptomen der Seekrankheit. Auch Trinkwasservorräte und Lebensmittel an Bord seien bereits rationiert. Die Crew warte "den siebten Tag in Folge" auf eine politische Lösung.

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