EU-Staaten sollen Flüchtlinge von deutschen Schiffen aufnehmen

epd-bild/Christian Ditsch
"Sea-Watch" rettet 2016 Geflüchtete vor der libyschen Küste. Nun suchen Rettungsschiffe von "Sea-Watch" und "Sea-Eye" einen Hafen, der Geflüchtete aufnimmt (Symbolbild).
Die Europäische Kommission hat die EU-Länder aufgefordert, die im Mittelmeer von zwei Rettungsschiffen deutscher Organisationen an Bord genommenen Menschen aufzunehmen.

Brüssel (epd). "Es wird mehr Solidarität aller Mitgliedstaaten gebraucht", sagte eine Sprecherin am Donnerstag in Brüssel. Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos sei mit mehreren Mitgliedstaaten im Kontakt gewesen, um eine schnelle Ausschiffung der Menschen auf der "Sea-Watch 3" und "Sea-Eye" zu ermöglichen.

Die "Sea-Watch 3" des Berliner Vereins "Sea-Watch" hatte am 22. Dezember 32 Migranten aufgenommen. Seitdem sucht das Schiff, das unter niederländischer Flagge fährt, einen Hafen. Ähnlich ergeht es der "Professor Albrecht Penck", auch bekannt als "Sea Eye 2". Nach Angaben der Regensburger Organisation "Sea-Eye" vom Montag warten 17 Gerettete zusammen mit 18 Besatzungsmitgliedern des unter deutscher Flagge fahrenden Schiffes auf die Einfahrt in einen Hafen. Malta erklärte sich laut Presseberichten am Mittwoch zwar bereit, beide Schiffe in seine Gewässer zu lassen. Anlegen durften sie in dem EU-Staat demnach aber nicht.

Bundesregierung will ausgewogene Verteilung

Die Bundesregierung setzt sich nach eigenen Angaben für eine rasche Lösung ein. Diese müsse aber "im Rahmen einer gemeinsamen europäischen Verantwortung und Solidarität" eine ausgewogene Verteilung der aus Seenot Geretteten auf verschiedene EU-Staaten vorsehen, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch in Berlin.

Im vergangenen Jahr hatten immer wieder Schiffe mit zahlreichen Geretteten an Bord im Mittelmeer ausharren müssen, bis sich die EU-Staaten auf eine Verteilung einigten. Auch Deutschland nahm dabei einen Teil der Menschen auf. Die Sprecherin der EU-Kommission erklärte am Donnerstag, die gegenwärtige Situation zeige erneut, dass "vorhersehbare und nachhaltige Lösungen" dringend gebraucht würden.

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