Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Beschlüsse des Klimagipfels in Kattowitz begrüßt. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag in Berlin, das Ergebnis beweise, dass es möglich sei, einen globalen Konsens für den Klimaschutz zu erreichen. Das sei besonders wichtig für die Staaten, die am stärksten unter dem Klimawandel leiden.
Vertreter von mehr als 190 Staaten hatten sich zum Abschluss des zweiwöchigen Klimagipfels in Polen am Samstagabend auf ein Regelbuch zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens geeinigt. Kernstück sind Transparenzregeln, die die Klimaschutz-Anstrengungen der Staaten vergleichbar machen sollen.
Klimaziele wird Deutschland verfehlen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rief zu verstärktem deutschen Engagement im Kampf gegen Treibhausgase auf. "Positiv ist, dass es in Kattowitz überhaupt ein Ergebnis gab, aber es reicht nicht aus, um den Klimawandel zu stoppen", sagte Altmaier der "Rheinischen Post" (Montag). Deutschland brauche "einen neuen Anlauf durch Politik und Wirtschaft", betonte er. "Sonst versündigen wir uns an der Zukunft der jungen Generation."
Seine selbstgesteckten Klimaziele für 2020 wird Deutschland verfehlen, wie das Bundesumweltministerium bereits eingeräumt hat. Im kommenden Jahr will die Bundesregierung ein Klimaschutzgesetz beschließen, das künftige Klimaziele verbindlich vorschreibt. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 sinken und der Anteil der erneuerbaren Energien auf 30 Prozent steigen.
Pariser Klimaabkommen
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz bewertete das Ergebnis von Kattowitz als "guten Teilerfolg". Es sei ein "Zwischenschritt auf dem Weg zu einem effektiven Klimaschutz" erreicht worden, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz, Ludwig Schick. "Für den Umweltschutz und die Bewahrung der Schöpfung ist es wichtig, jetzt nicht ständig 'Ja, aber', sondern 'Ja, und' zu sagen."
Die Christen und alle Menschen guten Willens müssten weiterhin für die 1,5-Grad-Grenze der Klimaerwärmung eintreten, erklärte der Bamberger Erzbischof und fügte hinzu: "Die Bewahrung der Schöpfung wird mehr durch das Handeln aller, als durch das Verhandeln der Regierungen erreicht, die alle von ihren Wählern oder Unterstützern abhängig sind."
Das Pariser Klimaabkommen von 2015 setzt das Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
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