Nach Waffenruhe in Hafenstadt im Jemen hoffen UN auf bessere Hilfe

UN-Hilfswerke begrüßen den Waffenstillstand für die Hafenstadt Hodeidah im Jemen. Das Schweigen der Waffen könnte zu einer besseren Versorgung von Millionen hungernden Menschen in dem arabischen Bürgerkriegsland führen, hieß es.

Genf (epd). Etwa zwei Drittel aller Lebensmittelimporte in den Jemen würden über die Hafenstadt am Roten Meer abgewickelt. Der Sprecher des Welternährungsprogramms, Herve Verhoosel, sagte am Freitag in Genf, dass die Gewalt in den vergangenen Wochen in Hodeidah einen Rückgang der Lebensmitteleinfuhren um die Hälfte verursacht habe.

Jemen ist laut den UN Schauplatz der schlimmsten humanitären Krise weltweit, alle zehn Minuten stirbt laut dem Hilfswerk Unicef dort ein Kind an den Folgen von vermeidbaren Krankheiten oder Mangelernährung.

Waffenruhe nach langen Verhandlungen

Unter der Vermittlung der UN hatten sich die jemenitische Regierung und Vertreter der Huthi-Rebellen nach tagelangen Verhandlungen in Schweden auf eine Waffenruhe für die Provinz Hodeidah mit der Hafenstadt geeinigt. Alle Militäreinheiten sollen aus der Stadt und dem Hafen abziehen, die UN überwachen den Waffenstillstand. UN-Generalsekretär António Guterres nannte die Vereinbarung den ersten Schritt hin zu einer friedlichen Lösung des Krieges, in dem seit März 2015 rund 10.000 Menschen ums Leben kamen und 70.000 Menschen verletzt wurden.

Im Jemen kämpfen die Regierung und eine Militärkoalition unter Führung von Saudi-Arabien gegen Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Nach Angaben des Roten Kreuzes haben von den 27 Millionen Menschen, die im Jemen leben, rund 18 Millionen nicht genug zu essen. Etwa drei Millionen Frauen und Kinder gelten als akut unterernährt. Rund 15 Millionen Jemeniten haben keinen Zugang zu einfachster medizinischer Versorgung.

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