Gambias Regierung entschädigt Journalisten-Familie

Mehr als 12 Jahre nach dem Verschwinden eines regimekritischen Journalisten in Gambia hat die Regierung nach Angaben eines ehemaligen Arbeitskollegen Schmerzensgeld an die Familie ausgezahlt.

Genf, Banjul (epd). Assan Sallah, ein Mitarbeiter des 2006 spurlos verschwundenen Ebrima Manneh, berichtete am Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, dass die Familie umgerechnet etwa 88.400 Euro erhalten habe.

Der Präsident des westafrikanischen Staats, Adama Barrow, hatte bei seinem Amtsantritt 2017 angekündigt, die Verbrechen seines Vorgängers Yahya Jammeh zu aufzuklären. Jammehs Regime hatte sich stets geweigert, das Urteil eines westafrikanischen Gerichts von 2008 umzusetzen, dass die Zahlung eines Schmerzensgelds an Mannehs Angehörige verfügt hatte.

Leiche wurde nie gefunden

Ebrima Manneh hatte für die regierungsnahe Tageszeitung "The Daily Oberserver" gearbeitet, als er im Juli 2006 verschwand. Die Familie nimmt bis heute an, dass er vom Geheimdienst des Landes verschleppt wurde. Geheimdienst und Jammehs Regierung wiesen dies stets zurück. Menschenrechtler gehen davon aus, dass Manneh 2008 ermordet wurde. Seine Leiche wurde nie gefunden. Vor wenigen Tagen erst hatte eine Gruppe von sechs US-Senatoren die von Barrow eingesetzte Wahrheits- und Versöhnungskommission aufgefordert, den Fall Manneh zu behandeln.

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