Hilfsorganisation: Zigtausende Kinder im Jemen an Hunger gestorben

Im Jemen-Krieg könnten nach Schätzungen der britischen Hilfsorganisation "Save the Children" seit 2015 schon rund 85.000 Kinder unter fünf Jahren an den Folgen extremen Hungers gestorben sein.

Frankfurt a.M., Sanaa (epd). Das wären so viele, wie in dieser Altersgruppe in der zweitgrößten britischen Stadt Birmingham leben, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht.

"Save the Children" zog Daten der Vereinten Nationen heran, auf deren Basis die Organisation die Kindersterblichkeit abschätzte. Selbst bei einer vorsichtigen Schätzung komme man so auf knapp 85.000 Kinder in der Zeit zwischen April 2015 und Oktober 2018. "Auf jedes Kind, das von Bomben und Kugeln getötet wird, kommen Dutzende, die an Hunger und Krankheit sterben", erklärte Landesdirektor Tamer Kirolos. Dabei könnten diese Todesfälle verhindert werden.

"Kinder, die so sterben, leiden immens"

"Kinder, die so sterben, leiden immens, wenn ihre Organe immer schwächer und schließlich gar nicht mehr arbeiten", betonte Kirolos. "Ihr Immunsystem ist so schwach, dass sie anfälliger für Infektionen sind. Manche sind sogar zu geschwächt zum Weinen."

Im Jemen kämpfen die Regierung und eine Militärkoalition unter Führung von Saudi-Arabien gegen Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Nach Angaben des Roten Kreuzes haben von den 27 Millionen Einwohnern rund 18 Millionen nicht genug zu essen.

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