Gerd Müller will künftig 25 Prozent des Entwicklungsetats in Bildung und berufliche Ausbildung investieren.
Berlin (epd). Deutschland will nach Angaben von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in der Entwicklungshilfe mehr in Bildung investieren. Für eine Sonderinitiative "Ausbildung und Beschäftigung" werde sein Ministerium vom kommenden Jahr an bis zu 230 Millionen Euro bereitstellen, sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Damit sollten gemeinsam mit deutschen und afrikanischen Unternehmen Ausbildungs- und Jobpartnerschaften geschaffen werden. "Mein Ziel ist es, 25 Prozent des Entwicklungsetats in Bildung und berufliche Ausbildung zu investieren", erklärte der Minister.
"Bildung und Ausbildung sind der Schlüssel für Entwicklung"
Gleichzeitig wolle sein Ministerium mehr für die Bildung von Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen tun, kündigte Müller an. Die deutsche Beteiligung an dem internationalen Fonds "Education Cannot Wait" für Bildung von Kindern in Notlagen werde von 16 Millionen Euro auf 31 Millionen Euro erhöht. Der 2016 ins Leben gerufene Fonds soll Bildung in humanitäre Hilfsmaßnahmen integrieren, zum Beispiel in Kriegsgebieten, aber auch in Regionen, wo Naturkatastrophen einen normalen Schulbesuch verhindern.
"Bildung und Ausbildung sind der Schlüssel für Entwicklung", sagte Müller den Funke-Zeitungen. Doch 75 Millionen Kinder und Jugendliche in Krisensituationen hätten keine Chance auf Bildung. "Wir müssen jetzt entschlossen handeln, sonst wachsen sie ohne Perspektive auf." Die Bildungschancen von Kindern auf der Flucht und in Migrationssituationen sind auch der Fokus des diesjährigen Unesco-Weltbildungsberichts, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wird.
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