Frankfurt a.M., Cox's Bazar (epd). Es sollten aber nur Freiwillige repatriiert werden, betonte der Flüchtlingsbeauftragte der Regierung, Mohammad Abul Kalam, in der Zeitung "Daily Star".
Allein in einem der Camps im Grenzgebiet demonstrierten bis zu 1.000 Flüchtlinge gegen eine Rückführung, wie ein Aktivist vor Ort dem epd bestätigte. "Wir wollen Gerechtigkeit" und "Wir wollen unsere Rechte und die Staatsbürgerschaft" war auf Schildern zu lesen, die sich in den sozialen Netzwerken verbreiteten. Laut Menschenrechtlern tauchten Flüchtlinge unter, nachdem sie erfahren hätten, dass sie auf der Liste für die Repatriierung stünden. Manche hätten versucht, Selbstmord zu begehen.
Verfolgt und unterdrückt
Die Vereinten Nationen, Menschenrechtler und Hilfswerke haben die geplante Rückführung scharf kritisiert. Laut einer Vereinbarung zwischen Bangladesch und Myanmar von Ende Oktober sollte ab diesem Donnerstag damit begonnen werden, die ersten von zunächst 2.260 Flüchtlingen von Bangladesch zurück in Myanmars westlichen Bundesstaat Rakhine zu schicken. Vor einem Jahr hatten beide Länder eine ähnliche Vereinbarung unterzeichnet, die aber ebenfalls nicht umgesetzt wurde.
Flüchtlinge betonten, sie gingen nur zurück, wenn Myanmar ihnen die Bürgerrechte verleihe. Auch müssten die Verantwortlichen für Gräueltaten strafrechtlich verfolgt werden. Die muslimischen Rohingya werden im buddhistisch dominierten Myanmar seit langem verfolgt und unterdrückt. Nach der jüngsten brutalen Militäroffensive von Ende August 2017 sind mehr als 700.000 Angehörige der Volksgruppe nach Bangladesch geflohen. . UN-Ermittler und Menschenrechtler werfen Myanmars Armee Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
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