Frankfurt a.M., London (epd). "Dies ist ein rücksichtsloser Schritt, der Leben gefährdet", kritisierte Nicholas Bequelin, Regionaldirektor der Menschenrechtsorganisation für Ost- und Südostasien am Mittwoch.
Offiziellen Angaben zufolge soll am Donnerstag damit begonnen werden, die ersten 2.260 Flüchtlinge von Bangladesch zurück in Myanmars westlichen Bundesstaat Rakhine zu schicken. Darauf hatten sich Vertreter beider Länder Ende Oktober verständigt.
Eine sichere und würdevolle Rückkehr sei nicht möglich
Die Rohingya werden im buddhistisch dominierten Myanmar seit langem verfolgt und unterdrückt. Nach der jüngsten brutalen Militäroffensive von Ende August 2017 sind über 700.000 Angehörige der muslimischen Volksgruppe nach Bangladesch geflohen. UN und Menschenrechtler werfen Myanmars Armee Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
Im nördlichen Teil des Rakhine-Staates habe sich wenig geändert, eine sichere und würdevolle Rückkehr sei nicht möglich, erklärte Amnesty. Dort lebten Hunderttausende Rohingya nach wie vor unter einem System der Apartheid, da sie in heruntergekommenen Lagern und Dörfern eingesperrt seien. Sie könnten sich nicht frei bewegen, der Zugang zu Schulen und Krankenhäusern sei stark eingeschränkt. Nur einer Handvoll internationaler Organisationen sei es möglich, dort tätig zu sein. epd ng fu
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