Mehr als 80 Schüler und Lehrer in Kamerun verschleppt

Mehr als 80 Schüler und Lehrer einer Schule im Westen von Kamerun sind Medienberichten zufolge am Montag von bewaffneten Tätern verschleppt worden.

Genf, Jaunde (epd). Bei den Entführten handele es sich um Angehörige einer presbyterianischen Sekundarschule in Bamenda, der Hauptstadt der englischsprachigen Region des zentralafrikanischen Landes, berichteten das "Journal du Cameroun" und andere kamerunische Medien. Zu der Tat bekannte sich zunächst keine der Gruppen, die an bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen mit der Armee beteiligt sind. Unter ihnen sind Separatisten, die einen Schulboykott fordern.

Nächtliche Ausgangssperre

Kritiker der Regierung des kürzlich bei einer umstrittenen Wahl im Amt bestätigten Präsidenten Paul Biya halten dagegen das Militär für die einzige Gruppe, die trotz einer nächtlichen Ausgangssperre so viele Menschen bewegen können. Beiden Seiten werden in der Auseinandersetzung schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Im anglophonen Westen wirft die Bevölkerung Biya vor, die französischsprachige Mehrheit im Land zu bevorzugen. Proteste von Lehrern und Richtern, die vor zwei Jahren eine Angleichung der Lebensverhältnisse gefordert hatten, ließ er gewaltsam niederschlagen. Seitdem ist die Lage eskaliert. Schwer bewaffnete Separatisten kämpfen gegen die Armee. Menschenrechtler werfen der Armee vor, 70 Dörfer niedergebrannt zu haben. Die Zahl der Toten in diesem Jahr wird auf mindestens 400 geschätzt.

Neuen Kommentar hinzufügen

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
CAPTCHA
Wählen Sie bitte aus den Symbolen die/den/das Schiff aus.
Mit dieser Aufforderung versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt.
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.

Schlagworte

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!