Menschenrechtsanwältin wird Äthiopiens höchste Richterin

epd-bild/Thomas Lohnes
Äthiopische Flaggen
In Äthiopien ist erneut eine Frau in eine Spitzenposition des Landes gewählt worden.

Frankfurt a.M., Addis Abeba (epd). Die Menschenrechtsanwältin Meaza Ashenafi wird Präsidentin des Obersten Gerichthofs, wie der staatliche Rundfunk EBC am Donnerstag berichtete. Sie wurde nach einem Vorschlag von Ministerpräsident Abiy Ahmed einstimmig vom Parlament bestimmt. In der vergangenen Woche wählte das Parlament bereits die Diplomatin Sahle-Work Zewde zur Präsidentin des ostafrikanischen Landes.

Frauen- und Verfassungsrechtlerin

Die Juristin Meaza setzt sich für Frauenrechte ein, gründete die äthiopische Juristinnenvereinigung und war an der Entwicklung der Verfassung beteiligt. Ministerpräsident Abiy, der seit etwas mehr als einem halben Jahr im Amt ist, setzt sich für die Präsenz von Frauen im öffentlichen Leben ein. Erst Mitte Oktober besetzte er bei einer Kabinettumbildung die Hälfte der Ministerposten mit Frauen. Präsidentin Sahle-Work ist das derzeit einzig weibliche Staatsoberhaupt in Afrika.

Seit seinem Amtsantritt hat Abiy zahlreiche Reformen angestoßen und eine Reihe von Zeichen der Versöhnung gesetzt. So entließ er Tausende politische Gefangene und schloss Frieden mit dem lange verfeindeten Nachbarland Eritrea. Zudem hat er freie und faire Wahlen in dem Vielvölkerland, bislang faktisch ein Einparteienstaat, für 2020 angekündigt. Äthiopien am Horn von Afrika hat rund 105 Millionen Einwohner und wurde lange autokratisch regiert.

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