Perus Oppositionsführerin Keiko Fujimori erneut in Untersuchungshaft

Der 43-jährigen Keiko Fujimori werden Geldwäsche und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.

Quito/Lima (epd). Die peruanische Oppositionsführerin und Tochter von Ex-Präsident Alberto Fujimori, Keiko Fujimori, muss wegen Korruptionsvorwürfen erneut ins Gefängnis. Ein Gericht ordnete am Mittwoch (Ortszeit) drei Jahre Untersuchungshaft an. Fujimori sei nach der Anhörung sofort festgenommen worden, berichtete die Zeitung "El Comercio".

Erste Haft Mitte Oktober

Der 43-jährigen Oppositionsführerin werden Geldwäsche und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Für die Kampagne zur Präsidentenwahl 2011 soll ihre Partei Fuerza Popular illegale Gelder in Höhe von rund einer Million US-Dollar vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht erhalten haben. Der Richter folgte in seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Er begründete die Untersuchungshaft mit der hohen Fluchtgefahr der Politikerin und der Behinderung laufender Ermittlungen. Keiko Fujimori saß Mitte Oktober bereits für eine Woche vorläufig in Haft.  

Für die Oppositionspartei Fuerza Popular, die im Parlament die Mehrheit hält, ist Fujimoris Verhaftung ein schwerer Schlag. Generalsekretär Miguel Torres nannte das Urteil beschämend. Fujimori sei die erste politische Gefangene in Peru. Gegen elf weitere Personen im Umfeld der Partei wird ermittelt.  

Der Odebrecht-Skandal setzt ranghohe Politiker in ganz Lateinamerika unter Druck. In Peru wird auch gegen zahlreiche Ex-Präsidenten ermittelt. Im März trat Pedro Pablo Kuczynski wegen Korruptionsvorwürfen zurück. Ex-Präsident Ollanta Humala (2011-2016) saß mehrere Monate in Untersuchungshaft. Gegen Alejandro Toledo (2001-2006) liegen zwei internationale Haftbefehle vor.

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