Berlin (epd). Die strauchelnde Wirtschaft und der anhaltende Währungsverfall seien dort für Kinder inzwischen ebenso lebensbedrohlich wie die anhaltenden Bombardierungen, erklärte die Organisation am Donnerstag in Berlin. "Der wirtschaftliche Zusammenbruch im Jemen ist ein lautloser Killer", sagte Länderdirektor Tamer Kirolos. "Viele Jemeniten kämpfen ums nackte Überleben."
Ringen um Mahlzeit für die Kinder
Die Kosten für Grundnahrungsmittel wie Mehl, Reis, Salz, Zucker und Speiseöl hätten sich seit der Eskalation der bewaffneten Kämpfe im Jemen im Jahr 2015 fast verdoppelt, erklärte Save the Children. Viele Familien hätten große Mühe, ihre tägliche Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen, Eltern wüssten oft nicht, woher die nächste Mahlzeit für ihre Kinder kommen solle. "Eltern berichten unseren Mitarbeitern, wie sie Mahlzeiten auslassen oder bis zu zwei Tage lang selbst nichts essen, um die wenige verfügbare Nahrung an ihre Kinder zu geben", sagte Kirolos.
UN warnen vor dramatischer Hungersnot
Seit rund drei Jahren herrscht Krieg im Jemen. Eine von Saudi-Arabien geführte Militärallianz unterstützt dabei die jemenitische Regierung im Kampf gegen Huthi-Rebellen, die wiederum Rückendeckung aus dem Iran erhalten. Tausende Menschen wurden bereits getötet. Internationale Friedensbemühungen scheiterten mehrfach. Die Vereinten Nationen warnen inzwischen davor, dass die Hungersnot in den vorderasiatischen Land bald 14 Millionen Menschen betreffen könnte, wenn sich die Lage nicht sehr schnell deutlich bessere.
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