UN-Ermittler: Völkermord in Myanmar dauert an

epd-bild/Nicola Glass
Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch
Eine UN-Untersuchungskommission hat den Sicherheitskräften Myanmars vorgeworfen, erneut schwere Verbrechen begangen zu haben.

New York/Genf (epd). Der Völkermord an der muslimischen Minderheit der Rohingya dauere an, sagte der Chef der Kommission, Marzuki Darusman, am Mittwoch (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Die in Myanmar verbliebenen Rohingya litten weiter unter Grausamkeiten.

Die Untersuchungskommission hatte in einem im September veröffentlichten Bericht das Militär Myanmars beschuldigt, einen Völkermord an der Minderheit verübt zu haben. Mehreren hohen Generälen, darunter Armeechef Min Aung Hlaing, wurden zudem Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt.

Gezielte Sanktionen verlangt

Darusman wiederholte vor dem UN-Sicherheitsrat seine Forderung, die Täter und ihre Auftraggeber für die Gewaltkampagne zu bestrafen. Der Sicherheitsrat müsse den Fall an den Internationalen Strafgerichtshof oder ein Sondertribunal überweisen. Darusman verlangte gezielte Sanktionen gegen die führenden Kommandeure der Streitkräfte. Die Regierung des buddhistisch geprägten Landes jedoch weigere sich, die Schuld einzugestehen.

Wegen einer brutalen Armeeoffensive sind seit Ende August 2017 mehr als 700.000 Rohingya aus Myanmar nach Bangladesch geflohen. Hunderttausende Rohingya harren weiter in Myanmar aus. Die Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofes, Fatou Bensouda, hatte angekündigt, vorläufige Ermittlungen aufzunehmen. Die Rohingya sind seit langem Opfer von Ausgrenzung und Gewalt in Myanmar.

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