"Mission Lifeline" macht nach Zwangspause weiter

epd-bild/Danilo Campailla/Mission Lifeline
Mitarbeiter von "Mission Lifeline" im internationalen Gewässer vor der libyschen Küste bei einer Rettungsaktion von Flüchtlingen
Die Dresdner Flüchtlingsinitiative "Mission Lifeline" bereitet einen neuen Einsatz im Mittelmeer vor. Dazu stehe dem Verein ein neues Schiff zur Verfügung, teilte Vereinssprecher Axel Steier dem epd mit.

Dresden/Malta (epd). Es werde unter deutscher Flagge auslaufen. Mit der heimischen Registrierung will die Hilfsorganisation bürokratische Hürden in Malta und Italien umgehen. Das erste Rettungsschiff war im Sommer von den maltesischen Behörden beschlagnahmt worden.

"Wir lassen uns nicht festsetzen. Wir dokumentieren, was im Mittelmeer passiert", twitterte "Mission Lifeline", "deshalb fahren wir jetzt erst recht raus." Die Europäische Union wolle "keine Zeugen für die Toten im Mittelmeer, die das Resultat ihrer Abschottungspolitik sind. Das lassen wir nicht geschehen", hieß es.

Einsatz vor der libyschen Küste

Die Dresdner Flüchtlingshelfer wollen ihren Einsatz vor der libyschen Küste fortsetzen. Bei ihrer siebten Mission im Mittelmeer würden sie sich auf das Sichten und Melden von Schiffbrüchigen an die entsprechenden Stellen konzentrieren, hieß es. Wer das Schiff für den Verein erworben hat und wann es auslaufen kann, werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Ihre erste "Lifeline", welche unter niederländischer Flagge fuhr, war Anfang Juli in Malta beschlagnahmt worden. Zuvor waren die Seenotretter mit 234 Flüchtlingen an Bord im Mittelmeer auf tagelanger Irrfahrt.

Kapitän Claus-Peter Reisch muss sich derzeit in Valetta vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, dass er die "Lifeline" falsch registriert habe. Die niederländische Flagge am Heck sei illegal. Die Registrierungsstelle in Holland sollte den Sachverhalt aufklären, schweigt aber bisher, heißt es. Dem Kapitän droht eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr. Der Prozess soll am 19. November fortgesetzt werden.

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