(22.01.2015) Ein transatlantisches Abkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA würde sich laut einer neuen Studie kaum auf die meisten Entwicklungsländer auswirken. Die Folgen wären „relativ harmlos“, erklären die Ökonomen vom Münchner ifo-Institut.
Arme Länder könnten von TTIP sogar profitieren, da das Abkommen in Europa und den USA zu Einkommenszuwächsen führen werde, die eine erhöhte Nachfrage nach Produkten aus anderen Ländern zur Folge hätten, heißt es in der Studie. Andererseits könne der Handel zulasten von Entwicklungsländern umgelenkt werden. Davon werden laut der Studie vor allem die Länder Südostasiens betroffen sein, die Güter exportieren, die auch in den USA und in Europa hergestellt werden. Es werde Gewinner und Verlierer geben, sagte der Leiter der Studie, Gabriel Felbermayr vom ifo-Institut in München.
Das Bundesentwicklungsministerium hatte das Gutachten vor drei Monaten in Auftrag gegeben. Die Autoren empfehlen, die Entwicklungsländer in die weiteren Verhandlungen über TTIP möglichst weit einzubinden und ihnen eine Beitrittsperspektive zu eröffnen. Aus der Zivilgesellschaft kommt Kritik an der Studie: Die Auswahl der Daten sei zweifelhaft, heißt es vom Dachverband der Entwicklungsorganisationen Venro. Und Oxfam moniert, in der Studie werde nicht untersucht, ob TTIP die Ungleichheit in und zwischen Staaten verschärfen werde. (ell)
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