Mit Journafrica ist eine neue Medienplattform an den Start gegangen. Das Konzept: Afrikaner berichten über Afrika.
Immer nur Krisen, Krieg und Katastrophen: Den Machern von Journafrica ist die Berichterstattung über Afrika zu einseitig und negativ. Sie wollen die Vielfalt der afrikanischen Länder wiederspiegeln, informieren und zur Diskussion anregen. Inhaltlich solle es weniger um die große Politik gehen, sondern um Hintergründe und Reportagen aus dem Alltag der Länder, sagt Philipp Lemmerich, einer der Initiatoren des Projekts. Auch studentische Themen und die Frage der Digitalisierung sollen mehr Raum erhalten.
Zu Wort kommen ausschließlich afrikanische Journalisten. Die Beiträge werden von der Redaktion in Deutschland ausgewählt, bei den Autoren eingekauft und übersetzt. Zum Start der Plattform gibt es dort ein Interview mit einem westafrikanischen Musiker über Ebola, einen Beitrag über das Coming-Out von Homosexuellen in Burundi und eine Buchbesprechung. Das Projekt läuft noch in der Testphase und soll in den kommenden Monaten ausgebaut werden. Dann sollen häufiger neue Artikel angeboten werden.
Langfristig will Journafrica von Fördergeldern unabhängig werden. Im kommenden Jahr ist dazu eine Crowd-Funding-Kampagne geplant. Zudem soll die Plattform durch den Verkauf von Abdruckrechten an Verlage und Redaktionen von Tages- oder Regionalzeitungen finanziert werden, sagt Lemmerich: „ Wir wollen aber nicht die deutschen Korrespondenten in Afrika überflüssig machen, sondern Lücken füllen.“ (sdr)
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