Cholera-Opfer in Haiti gehen leer aus

Opfer der Cholera-Epidemie in Haiti erhalten keine Entschädigung von den Vereinten Nationen (UN). Dabei gilt es als erwiesen, dass Blauhelme aus Nepal die Krankheit eingeschleppt haben. Der Journalist Jonathan M. Katz berichtet in "welt-sichten", wie das passiert ist und wie die Vereinten Nationen das vertuschen wollten.

Die UN wiesen Forderungen nach Schadensersatz von 5000 Cholera-Opfern und ihren Angehörigen Ende Februar offiziell zurück. Diese hatten im November 2011 mit Hilfe des Instituts für Gerechtigkeit und Demokratie, einer Vereinigung US-amerikanischer Rechtsanwälte, Klage erhoben.

Eine Klage gegen die UN sei aufgrund ihrer Immunität nicht zulässig, erklärte der Sprecher von Generalsekretär Ban Ki Moon, Martin Nesirky, in New York. Ban habe den haitianischen Präsidenten Michel Martelly telefonisch über die Entscheidung informiert, ihm aber zugleich weitere Hilfe im Kampf gegen die Cholera zugesagt.

Seit Oktober 2010 starben in Haiti fast 7.800 Menschen an Cholera, mehr als 500.000 steckten sich an. Mehrere Untersuchungen ergaben, dass nepalesische Blauhelme mit hoher Wahrscheinlichkeit die Krankheit eingeschleppt hatten. Die Vereinten Nationen räumten zwar ein, dass die unzureichende Entsorgung von Abwässern in ihrer Basis in Mirebalais eine mögliche Quelle für die Verbreitung der Cholera-Bakterien war.

Doch sie lehnten es ab, die Verantwortung für die Epidemie zu übernehmen mit dem Hinweis, sie sei durch ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren ausgebrochen. Im Oktober 2012 erklärte die Cholera-Expertin Daniele Latagne, der Bakterienstamm, der in Haiti gefunden wurde, sei ein exaktes Abbild des Stammes, der zuvor in Nepal für den Ausbruch der Krankheit gesorgt hatte. (gka)

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